BATO Wochenende in Heidelberg
Einen ganz wunderbaren und garantiert nicht "bestellten" Erlebnisbericht hat Ilka auf Ihrer Homepage verfasst:
BATO – mein erstes Wochenende ...
21:00 Uhr:
Der erste Tag ist geschafft. Ich habe ihn sogar relativ unbeschadet überlebt. Bambis Studio habe ich mir aufgrund der Homepage ein wenig anders vorgestellt. Irgendwie größer. Aber so, wie es ist, ist es total gemütlich und familiär. Ich habe mich sofort wohlgefühlt. Bambi hat mich gleich sehr nett begrüßt und auch Bahiga, die Dozentin für Türkische Volkstänze hat sich gleich vorgestellt und wirkte ungemein sympathisch.
Ich muss gestehen, ich hatte vorher weder eine Vorstellung noch irgendwelche Vorkenntnisse von türkischen Folkloretänzen. Und um ganz ehrlich zu sein: so ein klein wenig dachte ich, es könnte ein wenig .. naja.. langweilig werden. War es aber nicht. Im Gegenteil.
Die Gruppe, die sich dort getroffen hat, besteht aus wirklich netten Frauen, die allesamt weder Berührungsängste noch irgendwelche Ansätze von Divenhaftigkeit haben – eher im Gegenteil. Bahiga hat uns zunächst eine kurze theoretische Einführung gegeben. Dass die Türkei über 2000 archivierte Volkstänze hat, hätte ich nicht gedacht. Aber das erklärt sich durchaus daraus, dass es für jedes Lied genau einen Tanz gibt – in einem Dorf oder Gebiet. Das nächste Dorf tanzt auf dasselbe Lied ein klein wenig anders – und schon hat man einen Tanz mehr.
Der erste von den sieben Tänzen, die wir an diesem Tag gelernt haben, war ein sehr meditativ-melancholischer Tanz. Die Schrittfolge war recht einfach und wir hatten recht schnell den Dreh raus. Der zweite Tanz war schon ein wenig flotter und auch die darauffolgenden weiteren fünf Tänze brachten zumindest mich ein wenig aus der Puste. Sehr schön fand ich, dass wir alle Tänze mit Hintergrundwissen erklärt bekamen. So hörte ich auch zum ersten Mal von einem Tanz, der auf einem Boot getanzt wurde – und zwar nicht nur, um sich beim Fischen nachts warm und wach zu halten oder vor den Geistern zu schützen, die man mit einem lauten „HUI! HUI!“ ruft, sondern auch, um damit Fische anzulocken. Oder wie Löffel zu Instrumenten wurden.
Dadurch, dass wir in einer Reihe, beziehungsweise in einem Kreis tanzten, kam es immer, wenn sich einer vertanzt hat, zu lustigen Stolpereien und dadurch haben wir eigentlich immer wieder viel gelacht.
Danke, Bahiga/Petra – es war wirklich toll! Deine Begeisterung war echt ansteckend! Zitatende.
Ich bedanke mich bei Ilka für Ihre Berichterstattung. Solche Einträge machen Mut zum weitermachen!
Türkische Volkstänze
... mit Bahiga
Türkische Volkstänze sind traditionelle Tänze, die überwiegend in der Türkei und in den türkischen Siedlungsgebieten verbreitet sind. Für die türkischen Minderheiten in Europa, Amerika und Australien stärken diese Tänze ihren kulturellen Zusammenhalt.
Die türkischen Volkstänze werden bei wichtigen Anlässen wie z. B. Hochzeiten, Verlobungen, Verabschiedungen der Rekruten, religiösen, nationalen, kommunalen, regionalen Feiertagen, Umzügen auf entsprechenden Plätzen aufgeführt. Die meisten Volkstänze werden nicht mehr in ihrer natürlichen Umgebung aufgeführt, sondern sind durch Wettbewerbe und Folklore-Feste zu einer eigenen Kunstrichtung geworden.
Besonders bei Hochzeiten werden gern Gäste eingeladen, die die traditionellen Tänze beherrschen, um die Gruppe der Tänzer zu leiten. Diese Vortänzer improvisieren auch zum Teil neue Figuren, um bei den Vorstellungen ihr Talent unter Beweis zu stellen. Auf diese Art und Weise wird das Volk und vor allem die jungen Leute regelmäßig in der traditionellen Volkstanzkunst unterwiesen.
Es gibt Tänze, die Ereignisse aus der Natur oder dem täglichen Leben, aber auch gesellschaftliche Ereignisse oder auch menschliche Themen wie die Liebe nachahmen. Ein Beispiel für die Vielseitigkeit der Tänze ist der “Urfa Kımıl Tanz” aus Şanlıurfa, der die Probleme der Bevölkerung nach einem Befall der Felder durch Schädlinge darstellt.
Je nach Themen der Tänze bekleiden sich die Tänzer mit den entsprechenden traditionalen Trachten. Die türkischen Volkstänze werden unbedingt von mindestens einem Instrument begleitet, wie z. B. einer Bağlama oder Kemençe. In manchen Regionen tanzen besonders die Frauen zu gesungenen Volksweisen.
Die Namen der Tänze beziehen sich meistens auf den Schöpfer derselben, auf die Region aus der sie stammen, auf Naturereignisse oder andere Themen, die sie zum Inhalt haben. Die Beziehungen zwischen Mensch und Natur, Regen, Nebel oder fließendes Wasser, die Pflanzenwelt, die Darstellung der Zahlen, Menschen und Tiere, gesellschaftliche Ereignisse, Streit und Krieg, Liebe und Leidenschaft, Umwerben von Mädchen bzw. Jungen, Verabschiedung der Rekruten von zu Hause, landwirtschaftliche Ereignisse wie Ernte oder Missernte, Beschreibung von Berufen, wie z. B. dem des Hirten oder der Hausfrauen auf dem Dorf, Brotbacken, Kuhmelken, Wäschewaschen usw. und das Herstellen eines Produktes, wie z. B. das Seildrehen, sind beliebte Themen für Volkstänze.
Quelle:
wikipedia
Tänze der Regionen
Bar: Nordostanatolien
Halay: östliche Mittelmeerregion, Ost-, Südost- und Zentralanatolien
Hora: westliche Marmararegion
Horon: östliche Schwarzmeerregion
Çiftetelli und Kaşık Karşılama: westliche Schwarzmeerregion, westliches Zentral- und Südanatolien
Lezginka (Kafkas Oyunları): Provinz Ardahan, Iğdır und Kars
Zeybek: Ägäisregion und westliche Mittelmeerregion
Die türkischen Volkstänze der Regionen
Verbreitungskarte der Türkischen Volkstänze von Maximilian Dörrbecker (Chumwa)
Lesgier tanzen die Lesginka um 1900 in Dagestan
Die Lesginka ist ebenso ein türkischer Volkstanz, der größtenteils von der aserbaidschanischen Minderheit in den nordöstlichen Provinzen Ardahan, Iğdır und Kars getanzt wird. In der Türkei wird er auch als Kafkas Oyunları (dt. Kaukasische Tänze) bezeichnet.
Zeybek tanzender Junge in traditioneller Kleidung
Der Zeybek ist ein türkischer Volkstanz, der größtenteils in der Ägäisregion und in der westlichen Mittelmeerregion getanzt wird. Bis in die 1940er Jahre war dieser Rhythmus auch noch in der Türkei sehr populär. Selbst Atatürk tanzte am 2. Februar 1938 einige Monate vor seinem Tod zum Zeybek, unter anderem den Sarı Zeybek. Der Zeybek hat vorgeschriebene Schritte und es handelt es sich um Paar- oder Gruppentänze. Heute gibt es in der Türkei nur noch folkloristische Stücke mit Zeybek-Rhythmus. Der Zeybek ist weiterhin populär auf Beschneidungsfesten, Veranstaltungen und Hochzeiten. Es gibt zahlreiche Arten des Zeybek, welche Ähnlichkeiten aufweisen und wahrscheinlich einen gemeinsamen Ursprung haben. Die bekanntesten darunter sind Aydın Zeybeği, Tavas Zeybeği, Muğla Zeybeği, Harmandalı, Kerimoğlu Zeybeği, Ibrahim Usta und Avşar Zeybeği. Quelle: Wikipedia
Horo (Bulgarien)
Als Horo beziehungsweise Hora (bulgarisch хоро, horo, choro; rumänisch horă) werden verschiedene Reigen oder Kreistänze bezeichnet, die vorwiegend aus den Balkanstaaten stammen. Tänze dieser Art findet man als Horo oder Choro in Bulgarien und Mazedonien, als Hora in Rumänien und Moldawien, im Nordwesten der Türkei, in Israel und der Klezmer-Musik oder auch als Khorovod in Russland. Der Name stammt in allen Fällen von der chorea, dem altgriechischen Reigentanz, der ursprünglich vom Gesang der Tänzer begleitet wurde.
Während der über 500-jährigen osmanischen Herrschaft hatte der Horo für die Bulgaren eine eminente gemeinschaftsbildende und identitätsstiftende Funktion. Mit der Teilnahme am Horo auf dem Dorfplatz gehörte man zur Gemeinschaft der christlichen Bulgaren, in Abgrenzung zu den Türken.
Wenn sehr viele Menschen an einem bulgarischen Horo teilnehmen, fassen sie sich an den Händen und bilden eine gewundene Reihe, die die gesamte Tanzfläche ausfüllt. Gemäß der überlieferten Tanztradition führte der Tanzführer am rechten Ende die Reihe zu einer Spirale (zu dt. etwa: der Horo wickelt sich auf), die sich allmählich immer enger zuzieht, wendet sich dann in der Mitte um und „wickelt den Horo“ wieder ab. Das Orchester spielt so lange, wie das dauert, und das können gelegentlich 10 bis 15 Minuten sein, wobei eine Melodie die andere ablöst. Auch Schlangenlinien oder andere Raumwege sind möglich, ganz nach dem Belieben des Tanzführers.
Horo (Türkei)
Auch in der Türkei ist der Tanz bekannt, Ursprung in den nordwesttürkischen Gebieten der Türkei. Dieser Tanz wird Hand in Hand oder Arm in Arm in Reihe getanzt.
Quelle:
wikipedia
Tsifteteli (türkisch/griechischer Tanz)
Tsifteteli, (eig. ausgespr."Tschifteteli", türkisch: Çiftetelli "mit zwei Saiten" von "Çift"- Paar, "tel"- Saite und "-li"- mit) griechisch τσιφτετέλι, ist ein türkischer/griechischer traditioneller orientalischer Tanz im 2/4-Takt. Er ist ein freier Tanz ohne vorgeschriebene Schrittfolgen und Bewegungen mit einem typischen Stil.
Tsifteteli ist eine griechische Entlehnung des türkischen Wortes Çiftetelli, was „zwei-saitig“ (bezogen auf eine spezifische Violinspieltechnik) oder „sich wie eine Schlange bewegen“ bedeutet. Dieser Tanz ist in der Türkei und in Griechenland sowie im ganzen ehemaligen Gebiet des Osmanischen Reiches verbreitet.
Ein Beispiel für einen Tsifteteli ist das Lied Misirlou, (Türkisch: Mısırlı "Ägypter/in" = Mısır: Ägypten, -lı: -aus) welches weit nach seiner Entstehung vom Surf-Gitarristen Dick Dale in einer veränderten Rock-Version aufgenommen wurde.
Quelle:
wikipedia
Tanz des islamischen Kulturkreises
Abdaoui, Volkstanz der Chaouia-Berber (Algerien)
Abdaoui, auch Chaoui, ist ein traditioneller Volkstanz der Chaouia-Berber im Aurès-Gebirge im Nordosten Algeriens. Er ist Teil des jedes Jahr im Frühling veranstalteten Fruchtbarkeitsfestes Bendou und wird von jeweils zwei jungen Frauen paarweise getanzt. Die Symbolik des Festes verbindet weit verbreitete jahreszyklische Pflanzenwachstumsrituale mit magischen Methoden zur Sicherung der menschlichen Fruchtbarkeit.
Kulturelles Umfeld und Ursprung
In Algerien leben 20 bis 25 Prozent berbersprachige Bevölkerungsgruppen, die sich in der arabischen Mehrheitsgesellschaft eigene Traditionen erhalten haben, die auf vorislamische Wurzel zurückgehen. Hierzu gehören Tänze und Lieder, deren Inhalt um die Themen Feldarbeit, Viehzucht, Liebe, Krieg und den Jahreszyklus der Natur kreist. In Algerien lassen sich zahlreiche regional verbreitete Gruppentänze auflisten, deren Tradition aber nicht in allen Fällen noch gepflegt wird. In Nordostalgerien ist Chaoui der Sammelbegriff für alle Tänze der Chaouia-Berber, zu denen neben Abdaoui auch Archaoui, Rebbakli, Sahli und Talhit gehören.
An den meisten Tänze nehmen Frauen teil, Kriegstänze und ekstatische Tänze von Sufi-Bruderschaften (Hadhra) sind für Männer reserviert. Beide Geschlechter treten nur in Ausnahmefällen gemeinsam auf. Bestimmte erotische Tanzstile von Berberfrauen wurden von muslimischen Autoritäten verboten und sind im Laufe des 20. Jahrhunderts verschwunden. Der bekannteste erotische Frauentanz in Algerien war der Oulad Nail (Ouled Nail oder Nailyat), benannt nach seiner Herkunftsregion, einem Gebirgszug in der südalgerischen Sahara. Wie die unverheirateten Nailyat-Mädchen besaßen auch professionell tanzende Frauen der Chaouia einen besonderen Ruf wegen ihrer Verführungskünste. Die Chaouia-Tänzerinnen hießen Azriat (Azrias) und bewegten sich (bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts) so freizügig in der Öffentlichkeit, wie es für die übrigen Berberfrauen nicht möglich gewesen wäre.
Demgegenüber wird der Abdaoui nicht von außenstehenden, sondern von in der dörflichen Gesellschaft eingebundenen Mädchen getanzt. Das Ritual soll das Wachstum der Natur und den Kindersegen fördern sowie für Wohlstand sorgen. Die Zusammenkünfte haben nebenher soziale Effekte, die versammelten Familien können Beschneidungen feiern und untereinander Absprachen treffen.
Der Abdaoui-Tanz beruht auf der Geschichte von einem großzügigen alten Mann in der Kleinstadt Arris (in der Provinz Batna). Er besaß einen Feigenbaum und erlaubte jedem Vorbeikommenden, sich von den Früchten zu nehmen. Als der gute Mann gestorben war, begrub man ihn unter seinem Baum und verehrte ihn fortan als einen Heiligen (Marabout). Zu seinem Gedenken wurde jedes Jahr zur Erntezeit im Frühling eine Art Erntedankfest veranstaltet, bei dem der Baum mit verschiedenen Früchten behängt wurde. Der Feigenbaum ist heute verschwunden, aber an seiner Stelle werden von den Dorfbewohnern mitgebrachte Früchte und Gemüse an einem Mast aufgehängt, der wie die gesamte Zeremonie Bendou genannt wird. Der Dorfälteste hat die Aufgabe, den Mast so zu schmücken, dass möglichst viele Früchte daran hängen.
Zu Beginn des Festes wird in einer Prozession der Mast an der Grabstätte (Qubba) des Heiligen vorbei durch das ganze Dorf bis zum Hauptplatz getragen. Den Bendou trägt ein Mann, ihm voraus gehen zwei junge Mädchen, die den Weg vor bösen Geistern freimachen, indem sie Salz ausstreuen. Dahinter folgt ein Frauenchor, der von musizierenden Männern begleitet wird. Am Platz angekommen umkreisen die Zuschauer den Mast und der Dorfälteste gibt jedem Mädchen, deren Hochzeit schon beschlossen ist, eine Dattel als Symbol der erhofften Fruchtbarkeit.
Tanz und Musik
Die beiden und weitere Mädchen tanzen nun jeweils zu zweit den Abdaoui. Alle sind mit langen schwarzen Gewändern bekleidet und haben ihren schönsten Silberschmuck angelegt, bestehend aus schweren Ohrringen, Anhängern vor der Brust sowie Kettchen um Hand- und Fußgelenke. Die Fußketten (arabisch ḫalḫal, Pl. ḫalāḫil) aus breiten gravierten und schmalen Reifen schlagen beim Stampfen mit hellem Klang aufeinander. Silber gilt im Islam als besonders reines, glückbringendes Material und eignet sich für Amulette wie die Hand der Fatima, die als flaches Plättchen (khalkhal) zahlreich in den Schmuckstücken auftaucht. Über die Schultern haben die Mädchen ein Tuch aus heller Wolle gelegt und den Kopf mit einem Schal (guenur) umhüllt.
Die Mädchen bewegen sich leichtfüßig schwebend im Kreis zu einer Musik im 8/8tel Takt um den Bendou herum. Während die Füße kleine Schritte machen, bleibt der Oberkörper gerade. Die Bewegungen verlaufen in kreuzförmigen Bahnen. Wenn die Tänzerinnen sich begegnen, bleiben sie Rücken an Rücken stehen und stampfen mit den Füßen, damit die Kettchen an den Knöcheln klingeln. Danach lüften sie mit den Fingern plötzlich den oberen Teil des Gewandes nach außen und wirken so wie fliegende Vögel. Diese Bewegung nennt sich passenderweise h’jillette, abgeleitet von h’ajal, „Fasan“.
Das Begleitorchester besteht aus dem hölzernen Doppelrohrblattinstrument Ghaita (in Algerien as-Gaita, im Osten auch Zurna), das in Bauart und Spielweise ein typischer Vertreter der Surnais ist, und einer T'bol. Diese große, tief klingende, zweifellige Zylindertrommel wird mit Stöcken geschlagen. Quelle: wikipedia
Folkore Festival in Marrakesch: Tropenmuseum der Royal Tropical Institute (KIT)
Ahidous (Marokko)
Ahidous ist ein traditioneller Tanz der Berberstämme des mittleren Atlas in Marokko, zu dessen Anlass farbenprächtige Kostüme getragen werden. Insbesondere in der Gegend von Khenifra und Oulmes ist dieser Tanz verbreitet und wird in den Dörfern häufig auch anlässlich des Endes der Erntezeit praktiziert. Bekanntester Vertreter ist der Maestro genannte Moha Oulhoussein Achiban.
Quelle:
wikipedia
Attan (Afghanistan)
Attan, auch Atan oder Attan-i-Mili; ist ein traditioneller Tanz besonders der ursprünglich paschtunischen Bevölkerungsgruppen in Afghanistan und Pakhtunkhwa. Er gilt als Nationaltanz. Der Attan ist das Symbol der nationalen Einheit im Vielvölkerstaat Afghanistan. Für die afghanische Bevölkerung ist er ein Zeichen der Unabhängigkeit und der nationalen Souveränität des Landes. Er wird in allen Bevölkerungsschichten praktiziert, wodurch er sich gegenüber anderen Tänzen hervorhebt. Wegen seiner besonderen Bedeutung wird der Attan nicht als Tanz, sondern als nationales Symbol wie z. B. die Nationalhymne oder die Flagge wahrgenommen. Zur Zeit der Taliban-Herrschaft waren alle Tänze mit Ausnahme des Attans verboten. Früher haben die Afghanen vor Kämpfen einen Attan aufgeführt.
Varianten und Anlässe
In jedem Landesteil existieren unterschiedliche Variationen des Tanzes. Diese unterscheiden sich hauptsächlich in den gespielten Instrumenten, der Kleidung und der Schrittfolge.
Der Attan wird in der Regel am Ende einer Veranstaltung als krönender Abschluss getanzt. Der Tanz wird sowohl bei wichtigen nationalen und historischen Anlässen, als auch bei Hochzeiten, Geburtstagen und Verlobungen aufgeführt.
Tanzregeln
Die Tänzer versammeln sich in einem großen Kreis. Mit dem Takt der Musik müssen bestimmte Schrittkombinationen ausgeführt werden. Mit zunehmender Zeit wird der Takt der Musik und die auszuführenden Schrittkombinationen schneller. Sollte einer der Tänzer wegen des hohen Tempos der Musik einen Fehler in der Schrittfolge machen, muss er den Kreis verlassen. Das Tempo der Musik nimmt solange zu bis nur noch eine oder zwei Personen im Kreis übrig bleiben.
Quelle:
wikipedia
Instrumente
Dhol: Mit Stöckchen geschlagene große Trommel
Rubab: Streichinstrument
Sorna: Doppelrohrflöte
Harmonium
Tabla
Toola: Holzflöte
Dabke (östliches Mittelmeer)
Die Dabke ist ein orientalischer Folkloretanz, der in diversen Ländern des Nahen Ostens um das östliche Mittelmeer getanzt wird. Der eigentliche Ursprung ist nicht geklärt. Praktiziert wird der Tanz u.a. in folgenden Ländern Libanon, Jordanien, Syrien, Palästina, Israel und Irak, im Irak wird der Tanz im Dialekt "Chobo" genannt, Hocharabisch jedoch ebenfalls als Dabke/Dabka bezeichnet.
Dabke wird meistens bei Festen und auf Hochzeiten getanzt. Es ist ein Reihentanz, der Kontakt ist entweder durch Halten der Hände oder auch Umfassen der Schultern.
Dabke bedeutet so viel wie mit den Füßen auf den Boden Stampfen. Beim Dabke wird in der Regel eine Darbuka (Bechertrommel) benutzt; der Trommler kann das Tanztempo erhöhen indem er schneller und lauter trommelt. Man darf sich von der vermeintlichen Einfachheit des Tanzes nicht blenden lassen, denn die Schritte werden vom ersten Tänzer vorgegeben und vielseitig variiert.
Geschichte
Man vermutet den Ursprung der Dabke in alten Zeiten, als die Häuser in den libanesischen Bergdörfern noch aus Baumästen bestanden und mit Lehm bedeckt waren. Es war die Zeit vor den heutigen Ziegeldächern, da der Lehm durch Wind und Wetter in Mitleidenschaft gezogen war musste er alljährlich vor Einbruch des rauen Winters erneuert werden. In der Dorfgemeinschaft, die keine abgrenzenden Gartenzäune sondern gemeinsames Arbeiten schätzte, bat der jeweilige Hausbesitzer Nachbarn und Freunde um Hilfe. Die Männer hielten sich an den Händen und stampften den Lehm fest, um effektiv zu sein, musste dies natürlich in einem gemeinsamen Schritt und Rhythmus erfolgen. Als diese Arbeit später durch eine Steinrolle übernommen wurde, hatte sich die Tradition ihren Platz als Tanz schon erobert.
Quelle:
wikipedia
Halay (östliche Mittelmeerregion)
Der Halay (türkisch Halay, aserbaidschanisch Halay, kurdisch und zazaisch Gowend oder Dîlan) ist ein traditioneller Volkstanz verschiedener Ethnien, darunter Türken, Aramäer, Kurden, und Zaza sowie anderen Ethnien des Balkans, Kaukasus und Nahen Ostens. Halay ist ebenso ein Nationaltanz der Türkei, der überwiegend in der östlichen Mittelmeerregion, in Ost-, Südost- und Zentralanatolien getanzt wird. Als langsamer Halay gilt der im 4/4- und 6/8-Takt, als mittlerer bis sehr schneller Halay gilt der im 2/4-Takt.
Tanzgelegenheiten ergeben sich überwiegend bei Beschneidungsfesten, Hochzeiten, Verlobungen, Henna-Abenden sowie sonstigen Festen und Veranstaltungen. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts finden in einigen westeuropäischen Staaten wie beispielsweise in Deutschland speziell für den Halay Tanz-Veranstaltungen statt. Dort sind neben DJs, berühmten Bands (wie Grup Derdo) und Sängern (wie Hozan Devran) der türkisch-kurdischen Musikerszene vorwiegend türkische und kurdische Jugendliche präsent, welche stundenlang – in der Regel in den Abend- und Nachtstunden – die gängigen Varianten des Halays in ausgelassener Stimmung tanzen.
Beim Halay wird typischerweise nebeneinander in Reihe getanzt, wobei sich die Tänzerinnen und Tänzer mit den kleinen Fingern einhaken, an der Hand halten oder sich an den Schultern fassen. Je nach Art werden die Arme gerade nach unten gestreckt, nach vorn geschwungen oder bei gebeugten Armen die Hände gewippt, dabei wird der kleine Finger weiterhin dauerhaft gefasst. Ein Wippen der Schultern kann ebenfalls vorkommen. Die Reihe der Tänzerinnen und Tänzer wird von einer Person angeführt, die ein weißes oder rotes Tuch, zuweilen tut es auch eine Serviette oder Ähnliches, trägt beziehungsweise ausladend schwingt. Diese Person bestimmt neben dem Tempo auch den Tanzstil, von dem es unzählige, regional typische, gibt. Der bekannteste Halay ist der Delilo Halay, der in der Türkei große Beliebtheit genießt.
Abhängig von Region und Provinz wird nebeneinander, im Kreis, parallel oder gegeneinander getanzt. Abgesehen von geringen regionalen Abweichungen ist die typische Halay-Musik gleich und wird gegebenenfalls gern von Davul und Zurna begleitet. Besonders in östlichen Regionen der Türkei wird dazu gern rhythmisch gejuchzt.
Im Nahen Osten wird der Tanz Dabke genannt, so in folgenden Ländern: Libanon, Jordanien, Syrien, Palästina, Israel und Irak. Auch Volkstänze aus dem Balkan und Kaukasus ähneln dem türkischen Halay, wie beispielsweise die aus Albanien, Bulgarien, Griechenland und Kosovo beziehungsweise Aserbaidschan. Speziell für diesen Tanz existieren besondere Trachten, die meistens anlässlich einer Aufführung getragen werden.
Quelle:
wikipedia
Aserbaidschan
Aserbaidschanische Volkstänze sind traditionellen Tänze, die überwiegend in der Aserbaidschan und in den aserbaidschanischen Siedlungsgebieten verbreitet sind. Der Musiktakt dieser Tänze sind 6/8 und 3/4.
So wie in jedem anderen Volkstanz spiegeln sich auch im aserbaidschanischen die Stolz des Volkes, seine Kultur und Mentalität, die Tradition und kaukasische Tapferkeit, die Seele und der volkstümliche Charakter wider.
Der aserbaidschanische Volkstanz hat mehrere Folkloreformen und besteht aus vielen einzigartigen Schritten und Handbewegungen, die absolut synchron und eigenartig sind.
Diese charakteristischen Bewegungen dienen als Grundlage eines professionellen Volkstanzes und wurden schon vor langer Zeit von den Volksfesten, Hochzeiten, Volksspielen und lustigen Schaukämpfen übernommen, die schon seit mehreren Jahrhunderten in Aserbaidschan existierten.
Der aserbaidschanische Volkstanz symbolisiert unterschiedliche Gefühle, vor allem, die weltweit geschätzte Gastfreundschaft des Orients, die Freundschaft, die Einheit des Volkes, die Ausgelassenheit der jungen Mädchen und Tapferkeit der jungen Männer, die Freude am Leben.
Viele Tänze erzählen vom Erwachen des Frühlings und der Liebe durch die außerordentlich schönen, plastischen, sinnlichen und graziösen Bewegungen der Mädchen im Tanz, einige darunter haben einen lustigen und ausgelassenen Charakter. Wichtig ist dabei die einfühlsame Musik, begleitet vom einzigartigen orientalischen Gesang.
Berühmt sind unter anderem auch die kaukasischen leidenschaftlichen, feurigen und heroischen Männertänze, die mit Messern und stolzem Hauptes, technisch einwandfrei und temperamentvoll von den mutigen Tänzern vorgeführt werden, wobei jeder einzelne Tänzer bemüht ist, sein tänzerisches Können zu beweisen.
Öfteren werden diese Tänze von den heißen Rhythmen der Trommeln begleitet, die das Publikum sofort in ihren Bann ziehen, voll begeistern und faszinieren.
Einen besonderen Stellenwert spielen in Aserbaidschan die alten Hochzeitstänze, die sich auf der Folkloremusik und den damit verbundenen Sitten und Bräuchen beruhen, wobei, z.B. die Vorbereitung zu einer Hochzeit ein wichtiger Teil des Tanzes beinhaltet.
Diese Tänze werden händehaltend in großen Kreisen aufgeführt und sind durch die synchronischen Handbewegungen und außergewöhnlichen Schritte besonders wirksam.
Bekannt sind auch die Fantasietänze, die typische orientalische Elemente und Bewegungen haben und hauptsächlich von den jungen Mädchen mit ihren schwebenden, graziösen und federleichten Bewegungen getanzt werden.
Quelle:
wikipedia
Vielfalt
Aserbaidschanische Volkstänze sind vielfältig und gliedern sich unter anderem in diese Themen:
Arbeit ("Chobany" - "Hirte")
Ritual (Ritual, Kalender, Hochzeit)
Haushaltsgeräte ("Mirzaee", "Turajy")
Heroisch ("Gengy")
Sportlich ("Zorkhana")
Chorowodtänze ("Yally", "Halay")
Kolbastı (Türkei)
Kolbastı, auch Faroz Kesmesi oder Hoptek bezeichnet, ist ein türkischer Solo- oder Gruppentanz, der hauptsächlich in den Städten Trabzon und im Landkreis Akçaabat getanzt wird. Seit einigen Jahren ist der Tanz auch in der gesamten Türkei populär.
Geschichte
Einer populären Entstehungslegende zufolge entstand der Tanz in den 1930er-Jahren, als Hilfstruppen der türkischen Polizei, die sogenannten Kolluk Kuvvetleri, Feste stürmten. Der Tanz ist in Trabzon entstanden. Der Name des Tanzes ist aus der Abkürzung des Warnrufes Kolluk kuvvetleri bastı! entstanden, was in etwa Die Polizei ist im Anmarsch! oder Polizeirazzia! bedeutet. Das Wort bastı leitet sich vom Verb basmak ab, das „stürmen“ oder „drücken“ bedeutet.
Quelle:
wikipedia
Ein Kabardiner beim Dolchtanz. Foto: Ragim Westen
Lesginka
Die Lesginka ist ein Volkstanz verschiedener Ethnien Kaukasiens, darunter die der namensgebenden Lesgier, des Weiteren der Aserbaidschaner, Georgier, Osseten, Tscherkessen, der östlicheren Armenier, sowie der Tschetschenen.
Die Lesginka ist ebenso ein türkischer Volkstanz, der größtenteils von der aserbaidschanischen Minderheit in den nordöstlichen Provinzen Ardahan, Iğdır und Kars getanzt wird. In der Türkei wird er auch als Kafkas Oyunları (dt. Kaukasische Tänze) bezeichnet. In den zahlreichen Sprachen Kaukasiens hat der Tanz unterschiedliche Namen, beispielsweise aserbaidschanisch azerbaycan toyu‚ ‚Aserbaidschanischer Tanz‘, der Lekische, abgeleitet von einem älteren Namen für Dagestan, der auf das mittelalterliche Reich Leki in Dagestan zurückgeht, und bedeutet ‚Kreistanz‘.
Der ältere georgische Name und der russische Name deuten an, dass zumindest wesentliche Elemente des Tanzes in Dagestan entwickelt wurden. In Georgien gibt es fünf verschiedene Tänze mit verschiedenen Namen, die anderswo als Lesginka zusammengefasst werden.
Die Musik der Lesginka steht im sehr schnellen und dynamisch wirkenden 6/8. Takt. Traditionelle Musikinstrumente sind die Bechertrommel tombak, die Rahmentrommel ghaval oder das georgische Kesseltrommelpaar diplipito, später kam unter anderem das Akkordeon garmon hinzu.
Bei der Lesginka handelt es sich um einen Paar- oder Gruppentanz. Die Teilnehmer sind oft in traditionelle Trachten gekleidet, die Männer tragen ein Schwert an der Seite und die Frauen lange geschmückte Kleidung. Der Mann tanzt in schnellen und kurzen Schritten, danach fällt er durch einen kreiselnden Sprung auf die Knie und springt wieder auf. Die Frau dagegen bewegt sich langsam und getragen. Diese Rollenteilung wird heute nicht mehr so strikt beibehalten. Traditionell wird der Tanz in einem Zuschauerkreis getanzt, wobei die Zuschauer entweder mit den Händen oder auch mit Peitschen- oder Säbelhieben auf den Boden den Takt klatschen und sich manchmal abwechselnd am Tanz beteiligen. Ein Element der Lesginka ist ein Tanz auf den Zehenspitzen, ein weiteres ein Dolchtanz, bei dem fünf oder mehr Dolche aus der Hand geworfen oder im Mund gehalten und durch einen Schwung in die Erde gerammt werden. Es gibt auch Tänze, bei denen mit Säbeln und Schilden ein Fechtkampf tänzerisch angedeutet wird. Der bekannte Säbeltanz von Aram Chatschaturjan verarbeitet Elemente der Lesginka.
Quelle:
wikipedia
Sebiba (Algerien)
Sebiba heißt ein Fest und der bei dieser Gelegenheit aufgeführte, von Trommelspielerinnen begleitete Männertanz der Tuareg in der Saharaoase Djanet in der Region Tassili n'Ajjer im Süden Algeriens. Der Tanz entstand unter den Nachkommen schwarzafrikanischer Sklaven und ist Teil der Feierlichkeiten zum islamischen Aschurafest.
Die Tuareg sind traditionell in Klassen eingeteilt. Die oberste Klasse der Aristokraten wird auf Tamascheq imajeghen oder imuhagh genannt und entspricht den Kriegern (hassan) bei den maurischen Bidhan. Am unteren Ende der sozialen Schicht stehen die iklan, Sklaven (arabisch Pl. ʿabīd bei den Bidhan). Die aus der Sudanregion verschleppten Sklaven sind heute frei und bilden die Mehrheit innerhalb der Tuareg-Gesellschaft. Eine eigene Gruppe, die sich früher außerhalb der Gesellschaft befand und geächtet war, bildeten die Schmiede, die sämtliche Werkzeuge, Waffen und Schmuck herstellten. Sie heißen inaden, entsprechend den maʿllemīn der Bidhan. Der Sebiba-Tanz und die Trommelmusik haben schwarzafrikanische Wurzeln. Ein anderer Männertanz der schwarzen Tuareg-Bevölkerung, tazenreriht, wurde von Frauengesang und Pfeifen begleitet, er dürfte kaum noch aufgeführt werden. Die adligen Tuareg tanzen selten, ihre Frauen spielen die einsaitige Fiedel imzad oder schlagen die Mörser-Trommel tendé zur Begleitung der singenden Männer.
Beim Bianu- und beim Sebiba-Fest wird der Ablauf der Veranstaltung durch den Gegensatz von zwei Bevölkerungsgruppen gebildet: Beim Bianu wird die Stadt Agadez für die Dauer der Veranstaltung in eine Ost- und Westhälfte geteilt, für das Sebiba-Fest treten die Bewohner des Ksar Azellouaz und des Ksar El Mihan gegeneinander an. Das Fest weckt Erinnerungen an einen lang andauernden und heute beigelegten Konflikt zwischen den beiden Dörfern. Der Ort Adjahil nimmt nicht an den Feierlichkeiten teil, vermutlich wirkt das religiöse Verbot durch die Sufi-Bruderschaft der Sanussiya nach, die Anfang des 20. Jahrhunderts eine Zawiya in Adjahil unterhielt.
Die Legende führt die Sebiba auf den Pharao zurück, der im Roten Meer ertrank, als er den biblischen Mose (Sidi Moussa) und die Juden verfolgte. Das Gute siegte damals über das Böse, was im Neubeginn der Natur während der Aschura-Tage zum Ausdruck kommt. Zum Dank über den Sieg soll die Sebiba erfunden worden sein. Zur Unterscheidung von Sebiba-Tänzen, die zu Hochzeiten und sonstigen privaten Feiern auch in anderen Dörfern aufgeführt werden können, wird das Fest zum Aschura-Tag Sebiba n’Tililin (andere Schreibweise Sebeiba ou Tillellin) genannt.
Weitere Tänze der ursprünglich schwarzen Bevölkerung des Maghreb sind der Stambali, ein tunesischer Tanz, der Teil eines Besessenheitsritus ist und sein marokkanisches Gegenstück Derdeba. Einen jahreszeitlichen Bezug hat auch der algerische Tanz der Berberfrauen Abdaoui.
Tanzaufführungen
Bei den Tanzaufführungen lassen sich drei Abschritte unterscheiden: Im Laufe des 20. Jahrhunderts haben die Tänze den Charakter eines Wettkampfes angenommen, bei dem anfangs die Schönheit der Kleider im Vordergrund steht. Die Tänzer reihen sich im ersten Abschnitt in einer Linie auf und präsentieren ihre langen indigoblau gefärbten Kutten mit flügelartig weit geschnittenen Ärmeln, die tekamsin (Sg. tekamest) heißen. Ihr Auftritt als große Vögel bedeutet einen zur Schau gestellten Machtanspruch und gehört zu den symbolischen Schaukämpfen. Aralei n’awatei ist ein besonderer Teil der Tänze, bei dem sich die Männer beider Ksour gegenüberstehen und paarweise mit langen Holzstöcken fechten. T-enfer bedeutet den Höhepunkt der Tänze, bei dem sich Trommlerinnen und Tänzer jeweils zu Dreiergruppen formieren und sich in schnellen wellenartigen Bewegungen fortbewegen.
Zum Tanz tragen die Männer eine dunkle weite Hose (serouel), ein Hemd, eine weite, seitlich geschlitzte Kutte (gandoura) aus weißem Leintuch und darüber einen zweiten dunkelblauen Überwurf aus Seide mit bunten Bändern. Ihr Kopf wird von einer bunten, kegelstumpfförmigen Mütze (takumbut, französische Schreibweise takoumbout) mächtig erhöht. Diese besteht aus einer Kappe (chéchia) mit Baumwollbommeln, an der in drei Reihen neun dreieckige Silberschmuckplättchen (Sg. terewt, Pl. tera) hängen, die als Amulett vor bösen Geistern schützen sollen. Die takumbut wird heute nur noch beim Sebiba-Fest getragen.
Die Männer bedecken mit einem schwarzen Schleier (asenǧed) bis auf die Augenpartie das ganze Gesicht. Zur weiteren Ausstattung gehört neben Schwert oder Holzlanze noch ein breiter Stoffgürtel. Die Kleidung der Frauen besteht aus einer weiten dunklen Kutte und einem langen indigoblauen Baumwollschleier, der um den Kopf gewickelt wird. Als Schmuck tragen sie dreieckige, mit fünf Kaurischnecken verzierte Lederanhänger gegen den Bösen Blick, sowie Arm- und Halsbänder.
Quelle:
wikipedia